Jiaogulan, auch bekannt als zungenbrecherischer Gynostemma pentaphyllum und einfacher aussprechbar als „Kraut der Unsterblichkeit“ ist ein Mitglied der Familie der Kürbisgewächse. Die leicht zu ziehende Rankpflanze erscheint in frühesten, chinesischen Datierungen im Jahre 1400 nach Christus.
In den dortigen Bergregionen genießt der Aufguss aus den süßlich-herben Blättern seit Jahrhunderten hohes Ansehen als belebender, verjüngender sowie täglich getrunkener Tee. Auch wird dort gemunkelt, dass Jiaogulan wie Ginseng wirke – jedoch besser! Jiaogulan trägt kleine Beeren, welche im Reifeprozess ihre Färbung von grün bis nahezu schwarz verändern. Sein idealer Standort ist halbschattig und windgeschützt.
In seiner ursprünglichen Vegetation kann das Kraut bei optimalem Wachstum mehr als acht Meter lang werden. In freier Wildbahn ist es noch heute vor allem in Ost- und Südostasien anzutreffen. Dort wächst es auf Höhen von bis zu 3.500 Metern. Feuchtes und warmes Klima bietet dem Kraut die idealen Wachstumsbedingungen. Jedoch kann das Unsterblichkeitskraut auch in Deutschland als Zimmerpflanze kultiviert werden.
Schauen wir uns den Mythos des allerorts erwünschten, langen Lebens genauer an: Die Provinz Guizhou kann sich ihrer Einwohner rühmen, welche einen überdurchschnittlichen Anteil an über 100-Jährigen aufweist. Dies wird auf den dort verbreiteten, regelmäßigen Genuss von Jiaogulan-Tee zurückgeführt. In der traditionellen, chinesischen Medizin wird das Kraut verwendet, um Hitze auszuleiten, Geist zu ergänzen, Gift aufzulösen, den Blutzuckerspiegel zu senken und die Leberfunktion zu schützen. In Japan heißt die Pflanze „Amachazuru“, was mit „süße Tee-Ranke“, übersetzt wird und auch dort ist das Gewächs als Tee- und Gemüsepflanze bekannt.
Wie der Zufall (oder die Fügung!) es manchmal so will, wurden im japanischen Raum im Jahre 1976 bei einer wissenschaftlichen Untersuchung auf der Suche nach einem bahnbrechenden, kalorienarmen Süßungsmittel in Jiaogulan die gleichen Substanzen entdeckt, die den Ginseng berühmt machten: Die Ginsenoside.
In neuster Zeit erlebt Jiaogulan nicht nur auf asiatischem Boden, sondern auch in den USA zunehmende Beliebtheit als preisgünstige Alternative zu Ginseng. Anders als dieser enthält Jiaogulan allerdings noch ein eigenes Level an Saponinen, den sogenannten Gypenosiden, die insbesondere für die wohltuende Wirkung sorgen.
In guter Erde gedeiht das Kürbisgewächs schnell, sodass es schon nach wenigen Wochen geerntet werden kann. Im Herbst zieht die Pflanze ein und treibt aus Rhizomen im nächsten Frühjahr wieder aus. Eine Überwinterung im Haus ist möglich; dies wird die Pflanze als wohltuendes Spa-Erlebnis werten und ganzjährig gedeihen.
Die Konsumform des Tees, der sowohl aus getrockneten wie auch aus frischen Blättern zubereitet wird, ist wohlschmeckend. Frisch jedoch wird mehrheitlich von einem positiveren Geschmackserlebnis berichtet. Die jungen Triebspitzen reichern Salate mit einer angenehm-exotischen Note an. Wer den Geschmack von echtem Ginseng kennt, wird beim Naschen der frischen Triebspitzen der Pflanze einen vergleichbaren, lakritzartigen Geschmack auf der Zunge wahrnehmen: Dieser entstammt den wirksamen Bestandteilen der Pflanze - den Gypenosiden und den Ginsenosiden. Manch Konsument berichtet von einem sofortigen Energieschub, nachdem er das frische Grün zu sich genommen hat.
Als echtes Adaptogen hat Jiaogulan erfreulicherweise keinerlei Nebenwirkungen im Gebrauch und wirkt immer ausgleichend und balancierend. Die Pflanze wird auch „Frauenginseng“ genannt, da ihre über 80 Saponine natürliche, organische Verbindungen darstellen, die sich positiv auf das weibliche Hormonsystem auswirken sollen.
Anwender berichten, dass die kletternde, krautige Pflanze lindernde Wirkung auf ihren Stresspegel besitzt. Einige erleben sie als herzstärkend und fühlen sich fitter. Auch wurden erstaunliche Erfahrungen von Gewichtsverlust vermerkt, was bedeuten kann, dass Jiaogulan den Stoffwechsel ankurbelt. Insbesondere in der kalten Jahreszeit kann die Einnahme des Krauts dazu führen, dass man weniger anfällig für Erkältungskrankheiten wird. Das Unsterblichkeitskraut wird seinen Namen nicht grundlos erhalten haben und lädt interessierte Ethnobotanik-Freunde ein, seine risikofreie Wirkung für sich zu entdecken.
Als Tee-Rezeptur für ein langes Dasein empfiehlt sich folgende Zubereitung:
Man nehme frische oder getrocknete Blätter. Für einen Liter Tee benötigt man je nach Wahl einen Teelöffel des getrockneten Krauts oder fünf frische Blätter.
Man koche einen Liter Wasser auf und lasse es anschließend auf 90 bis 80 Grad abkühlen. Den Tee lasse man fünf bis zehn Minuten ziehen, bevor die Pflanzenteile entfernt werden. Wem danach gelüstet, der kann sie ohne Gefahr mitessen.
Hinweis: Da Jiaogulan frei von unangenehmen Nebenwirkungen ist, darf so viel Tee genossen werden wie erwünscht. Auch Frauen in der Schwangerschaft und Kinder können den Tee bedenkenlos zu sich nehmen.
Traditioneller Gebrauch: Tee (1-2 TL) 10 min. ziehen lassen
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